Nichtoffener Realisierungswettbewerb "Regenpromenade- und brücke Mitterdorf", Roding

Bauherr/Auslober
Stadt Roding

Planung
01/2019

ARGE Architekte/Ingenieure
Bert Reiszky, Dipl.-Ing. (Univ.)
Architekt BDA, Stadtplaner

raum + zeit Landschaftsarchitektur, Stadtplanung
Tobias Nowak, Dipl. Landschaftsarchitekt

Fritsche und Partner mbB Beratende Ingenieure
Stefan Hentschinski, Dipl.-Ing. Univ., Ingenieure

Mitarbeiter
Philipp Loibl, Dipl.-Ing. Architekt
Anne Schlickewitz, Dipl.-Ing. Architektin
Markus Hansl, Bautechniker
Martin Spägele, Dipl.-Ing.
Susanne Leythäuser, Dipl.-Ing.
Hans Stetter, Dipl.-Ing. (FH)

Gebäudedaten
Länge: 136 m
Breite zw. den Geländern 3,5 m
Max. Steigung: 4,8 %
Pylonhöhe: 26 m

Beurteilung des Preisgerichts
2. Preis

Die vorgeschlagene Brücke fügt sich sensibel in den städtebaulichen und landschaftlichen Kontext ein. Es wurde ein sehr filigranes und effektives Tragwerkssystem gewählt: eine Hängebrücke mit einseitig von einem Pylonen abgehängtem Gehbahnträger. Damit wird sowohl eine markante Landmarke gesetzt als auch eine das Gelände kaum berührende Lösung realisiert. Auch die Linienführung der Wege in Zusammenhang mit der Brückentrasse ist harmonisch in einer kontinuierlichen S-Kurve in die Flusslandschaft eingefügt. Die vorgesehene Ufermauer wird im Anschluss an die Wegeführung ebenfalls in sanften Schwüngen angelegt. Am Brückenaufgang auf der Mitterdorfer Seite wird eine Anlage mit hoher Aufenthaltsqualität geschaffen. Der Abgang zum Uferweg wird mit einer Grastreppe und Sitzstufen gestaltet. Das vorgesehene Schöpfwerk wird von oben zugänglich, unter dem Brückenfang sinnvoll untergebracht.

Die vorgeschlagene Brücke ist technisch anspruchsvoll, ökologisch, umweltverträglich und nachhaltig. Andererseits ist die vorgeschlagene Seilkonstruktion vergleichsweise aufwendig und teuer. Aufgrund des hohen Vorfertigungsgrades und einer verschachtelten Bauausführung von Unterbauten und Überbau sind kurze Bauzeiten möglich. In wasserwirtschaftlicher Hinsicht sind die vorgeschlagenen Bauwerke „gut geeignet“. Im Kontext mit der historischen Straßenbrücke erscheint das Konstruktionsprinzip der neuen Brücke als Variation zum gleichen Thema, da auch jene eine Art Fachwerkhängekonstruktion aufweist.

Der Verlauf der Hochwasserwand mit Treppen und Rampendurchgängen ist im Lageplan sinnfällig dargestellt, Detail und Perspektive lassen die notwendige Aussagetiefe noch vermissen. Die angebotene Oberflächengestaltung der Wand wirkt zu wenig differenziert. Die Lage des „Quartiersplatzes“ am alten Feuerwehrhaus ist wenig attraktiv. Die leichte Verlegung des Flussprofils nördlich der Brücke würde einen abgesetzten Flussarm erfordern, wenn die wertvolle Uferbaumreihe auf der Ostseite erhalten werden soll.

Würdigung des Beitrags aus wasserbaulicher Sicht:

  • Es wird positiv hervorgehoben, dass sich der Planer mit den wasserbaulichen Randbedingungen intensiv beschäftigt hat und gute Lösungsansätze aufzeigt.
  • Kein wesentliches Abflusshindernis; Freibord wurde eingehalten; Promenadenweg mit 5,0m Breite ist vorhanden.
  • Das Schöpfwerk wurde im Beitrag berücksichtigt. Eine Einpassung des Schöpfwerkes mit Betriebsgebäude ist noch erforderlich. Auch das Betriebsgebäude ist noch zu platzieren.
  • Auf Grund der beengten Situation an der Flutmulde im Bereich 3 wird dringend angeraten die Deichlösung in eine Wandkonstruktion entsprechend der Vorzugsvariante auszubilden.
  • Das Lichtraumprofil unter der Brücke wurde eingehalten.